Es hat so gut getan, bei Dir zu sein. Auch wenn mich dieses Gefühl der Unsicherheit begleitet, während ich die Treppen nach oben steige, so wollte ich es doch.
Dich dann zu sehen, den Abend mit Dir zu verbringen - genau das habe ich so sehr gebraucht.

Bis zur letzten Minute genieße ich jeden Augeblick mit Dir. Deine Worte erwachen in mir zu so viel Leben, daß ich jedes für sich wahrnehmen kann. Ich versuche Sie bei mir zu behalten, sie mir zu merken - jedes einzelne für sich. Mit ihnen scheint die Kraft zurückzukehren und ich fühle mich zumindest stark genug, in den nächsten Tag zu gehen.

Ich wollte nicht gehen.
Während Du gerade eingeschlafen warst, strich ich Dir noch einmal sanft über die Stirn. Aber Du warst schon in der anderen Welt und ich sah Dir einfach nur zu, wie Dein Atmen mir immer wieder Deine Lebendigkeit verriet.
Ich hätte mich so gerne ganz nahe an Dich gelegt, jeden Deiner Atemzüge auf meiner Haut gespürt - Deine Wärme in mich aufgesogen.

Aber Ich mußte gehen.
Während Du schliefst stand ich auf - sah mich noch einmal um, und dann wußte ich, daß es wieder vorüber war.
Der Moment des Wiedersehens, des Zusammenseins - der Moment des Dir nahe Seins.

Nun sitze ich hier - nicht fähig im Schlaf Ruhe zu finden - und frage mich, warum ich gegangen bin.
Ich hätte bleiben können - nur bis zum nächsten Morgen.
Ich hätte nicht gehen sollen.
m.