2007-10-16
Die Freiheit zu beschreiten ist und bleibt ein Wagnis. Die Angst davor ist und bleibt bestehen - nur wenn wir uns diese Freiheit nehmen, dann leben wir sie auch und mir schien fast, als hätte ich heute wieder diese Lebendigkeit in Dir für nur einen kurzen Augenblick erkennen können.
Ein Zurück gibt es nie. Aber ein Ende. Wenn die Angst stärker wird, als der Wunsch nach Freiheit, dann schützt sie Dich - vor mir - vor Dir und vor diesen tausend Fragen nach dem Wie und dem Warum. Du wirst nicht zurückgehen, nicht umkehren - aber Du wirst trotzdem immer Deinen ganz eigenen, Deinen so besonderen Weg gehen können.
Solange Du mich daran teilhaben läßt, Du mich mit Dir zusammen diesen Weg gehen läßt - solange werde ich für Dich da sein. Solange Du es willst, werde Ich behutsam meine Arme um Dich legen und Dich vor Deiner Angst und Deinen Vorahnungen beschützen.
Von meinem Körper verborgen bringe ich Dich in eine ganz andere Wirklichkeit - nicht meine, nicht Deine - sondern unsere.
So wie Dich, kostet es auch mich unendlich viel Energie bei Verstand zu bleiben. In die Menge zu sprechen, alles um mich herum zu vergessen, nur Dich wahrzunehmen - mit aller Kraft dagegen anzukämpfen - klar zu sehen - dann wieder Du - schreibend, konzentriert, meine Worte verschlingend - und dann die Erinnerung - an diese andere Welt in die Du Dich von mir hast mitnehmen lassen - und dann noch mehr Erinnerungen an Momente, die zeitgleich durch meine Gedankenwelt geistern.
Einatmen - ausatmen - weiter.
Und es geht. Jedes Mal wieder auf´s Neue.
Dann verläßt auch Du den Saal - still - schweigend - nach unten blickend.
Und während sich die Türe schließt, schließe ich meine Augen und lasse sie kommen - die Erinnerungen - jede einzelne.
Sie nehmen mich nocheinmal mit - auf eine kleine Reise zurück.
Sie halten mich am Leben - bis zum nächsten Mal.
Bis ich Dich wieder spüren kann - bis Du mich wieder zum Leben erweckst.
L.